Deutschen Verkehrswendepreis zeigen, wie vielfältig sich Menschen im ganzen Land für die Verkehrswende einsetzen. Die besten Ideen stellen wir nachfolgend vor.
Berlin. Schlaue Wasserstoffversorgung, innovativer Schienengüterverkehr und Radwege, die Lust darauf machen das Auto stehen zu lassen – die nominierten Projekte für den17 Projekte sind in der engeren Auswahl für den Deutschen Verkehrswendepreis. Dabei konkurrieren elf Projekte um den Hauptpreis, sechs um den Sonderpreis Baukultur. Sie alle haben das Potenzial, als Best-Case für die Verkehrswende eine deutschlandweite Signalwirkung zu entfalten und zur Nachahmung anzuregen.
Eine unabhängige Jury mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis wählt aus diesen Projekten die Sieger aus. Diese erhalten ihre Auszeichnung im November im Rahmen einer festlichen, hochkarätig besetzten Veranstaltung. Der Deutsche Verkehrswendepreis wird vom Umweltbundesamt und vom Bundesumweltministerium, der Sonderpreis Baukultur von der Initiative Mobilitätskultur gefördert.
(Sortiert nach Bundesländern)
Artemis (Güterverkehr, Verlagerung) zeigt, wie auch temperaturanfällige Güter umweltfreundlich auf der Schiene transportiert werden können. Die Kühlkettenlösung überzeugt durch verantwortungsvollen Ressourcenverbrauch und langlebige Komponenten.
Dank der On-Demand-Onlineplattform Baden-Württemberg (Personenverkehr, letzte Meile) können Nutzer verschiedenste On-Demand-Angebote in nur einer App gebündelt buchen: Ob Linienverkehr, ÖPNV-Taxis oder Rufbusse. Die Plattform deckt ein breites Spektrum im ganzen Bundesland ab. Sie hilft Kommunen und Verkehrsverbünde ihre Mobilitätsangebote gezielt auf den Weg zu bringen.
Im Forschungsprojekt H2 auf der Heidekrautbahn (Personenverkehr, Energieversorgung) versorgt nicht nur die Brandenburger Heidekrautbahn mit einer geschlossenen regionalen Wasserstoffinfrastruktur. Durch eine sektorübergreifende Kopplung mit der Wirtschaft des Landkreises wird außerdem die gesamte Transportflotte des Landkreises Barnim mit grüner Energie betrieben.
Die Kompetenzstelle Bahnhof beim VBB (Personenverkehr, Consulting) unterstützt seit 2018 private und kommunale Eigentümer von Bahnhofsgebäuden in Brandenburg bei der Entwicklung und Sanierung. Ziel ist es, gemeinsam neue Nutzungskonzepte zu schaffen, die Bahnhöfe beleben und dadurch die Lebensqualität ihrer Umgebung deutlich steigern.
Schienengüterverkehr in der Fläche (Güterverkehr, Verlagerung und Consulting) ist im Elbe-Weser-Dreieck nicht mehr nur Theorie, sondern gelebte Praxis. Auch jenseits von Ballungszentren werden hier Verkehre kombiniert, Einzelwagenverkehre reaktiviert und individuelle Ganzzuglösungen ins Rennen geschickt, um im ländlichen Raum möglichst viel CO2 zu sparen.
Smart, grün, vernetzt (Personenverkehr, intermodale Mobilität) So charakterisiert die Stadt Frankenberg ihre integrierte Radverkehrsförderung. In ihrem Zentrum wurde eine neue Radverkehrsachse in der Eder-Aue geschaffen, die grüne (Natur), blaue (Wasser) und graue (Wege) Infrastruktur gemeinsam entwickelt hat – für kurze und sichere Verbindungen zwischen Wohnen, Arbeiten und Freizeit.
Besser zur Arbeit. (Personenverkehr, Consulting) Bei dem betrieblichen Mobilitätsmanagement ist der Name Programm. Es wurde ins Leben gerufen, um in der Rhein-Main-Region passgenau nachhaltige Mobilitätskonzepte für öffentliche und private Arbeitgeber und an Hochschulen zu etablieren, um berufsbedingte Verkehrsemissionen z. B. durch den Einsatz von Jobrädern oder ÖPNV-Jobtickets zu reduzieren.
GUW+ (Personenverkehr, Energieversorgung) lebt den Energieerhaltungssatz: Das Konzept des innovativen Gleichrichterunterwerks (GUW) ermöglicht es, zurückgespeiste Bremsenergie von Straßenbahnen für die Ladung von anderen E-Fahrzeugen (Busse und PKW) mitzunutzen.
Die Leuchtturmtrasse Wunstorf (Personenverkehr, intermodale Mobilität) hat durch die konsequente Ausrichtung auf den Ausbau der Radvorrangroute für Alltagspendler zum Bahnhof ein großes Verlagerungspotenzial im ländlichen Raum erschlossen, das durch ein umfassendes Angebot zum Radparken gesteigert wird.
Die Mobilitätszentrale Westerstede (Personenverkehr, Consulting) zeigt großes Herz für die Verkehrsverlagerung. Seit 2012 hilft ein ehrenamtliches Team den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, nachhaltig mobil zu sein.
Die nrw Radbox(Personenverkehr, intermodale Mobilität) ist ein digitales Buchungs- und Zugangssystem für abschließbare Fahrradabstellanlagen. Ein Novum für die erste und letzte Meile, die für Kommunen Kosten spart und Aufwand senkt.
Das DB-Bauprogramm Kleine grüne Bahnhöfe errichtet neue Empfangsgebäude nachhaltig und effizient an kleineren Stationen auch in der Fläche. Die modulare Bauweise kann immer wieder individuell an die jeweiligen Standorte angepasst werden. Der Einsatz erneuerbarer Energien aus Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen trägt dazu bei, CO2-Emissionen zu reduzieren.
Die Kombilösung Karlsruhe ist Vorbild für gelungene, integrierte Nahverkehrslösungen. Um den Bürgerinnen und Bürgern wieder mehr Raum in der Innenstadt zu geben und dem hohen Fahrgastaufkommen mit guten Angeboten zu begegnen, wurde ein Stadtbahntunnel mit sieben unterirdischen Haltestellen und ein Autotunnel gebaut.
Der Lichtertunnel Miltenberg „Fiat lux“. Im Bahnhofstunnel Miltenberg gehören Angsträume dank des Einsatzes farbiger LED-Lichtpaneele der Vergangenheit an. Reisende können sich so – besonders am Abend und nachts – sicherer bewegen.
Klimaneutrale Brückenbauwerke verbinden in Frankenberg Naherholung mit umweltfreundlichem Pendelverkehr. Sie verkürzen nicht nur die Anschlusswege zu Bus und Bahn, sondern sind durch Holzeinsatz smarte Landmarken, die eine emotionale Verbindung zur waldreichen Region in Hessen schaffen.
Der Biobahnhof Dresden-Klotzsche ist zurück. Nach liebevoller Restauration des Empfangsgebäudes hat sich der Bahnhof zu einem wichtigen kulturellen Treffpunkt und Versorgungszentrum seines Stadtteils gemausert. Die verbesserte Aufenthaltsqualität für Reisende macht den Bahnhof gleichzeitig zum Mobilitäts-Hub
Die Plushaltestelle Bad Segeberg ist ein zentraler ÖPNV-Knotenpunkt ihrer Region. Durch eine überregionale Kooperation wurde in nur 19 Monaten ein modernes, einladendes Umfeld geschaffen, das Nahverkehr noch attraktiver macht.
Der Deutsche Verkehrswendepreis 2024 wird durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit gefördert. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.