Deutscher Verkehrswendepreis nachgefragt: Stadt Eberswalde

Deutscher Verkehrswendepreis Stadt Eberswalde

Zwei Jahre sind vergangen, seitdem wir den Deutschen Verkehrswendepreis das erste Mal vergeben haben. Wir haben bei einigen der fünf Preisträger nachgefragt, wie es den Projekten seitdem ergangen ist. Für unsere Neuauflage in diesem Jahr können auch Sie Ihr Projekt noch einreichen. Alle Informationen finden Sie hier.

Recap Preisträger 2022: Fahrradparkhaus Eberswalde
 

Das Fahrradparkhaus in Eberswalde bietet eine sichere, wettergeschützte und damit attraktive Abstellmöglichkeit für Fahrräder am Bahnhof. Die Fassade-, die Träger- und die Dachkonstruktion bestehen aus Holz; die Rampe und Böden aus Beton mit einer Gussasphaltdecke. Auf dem Dach sind eine Dachbegrünung (mit bienenweidefreundlichem Substrat) und eine Photovoltaik-Anlage zur Eigennutzung vorgesehen. Über fünf Eingänge erreichen alle Nutzergruppen die insgesamt 604 zur Verfügung stehenden Stellplätze.

Was hat sich in den letzten zwei Jahren nach Ihrer Auszeichnung mit dem Deutschen Verkehrswendepreis getan?

Sehr erfreulich ist, dass die Nachfrage der Stellplätze in unserem mit dem Deutschen Verkehrswendepreis ausgezeichneten Fahrradparkhaus stetig ansteigt. Ob hierbei wirklich ein Umstieg vom MIV auf das Fahrrad erfolgt ist oder aufgrund des neuen, sicheren und attraktiven Angebotes einfach mehr Leute das Fahrrad als Verkehrsmittel zum Bahnhof nutzen, lässt sich unsererseits nicht quantifizieren. Die turnusmäßigen Erhebungen am Bahnhof zeigen jedoch, dass das Radverkehrsaufkommen am Bahnhof insgesamt angestiegen ist.

Gab es eine Resonanz von Ihrer Kundschaft oder aus der Branche auf die Auszeichnung?

Die Auszeichnung unseres Fahrradparkhauses mit dem Deutschen Verkehrswendepreis wurde natürlich auch von anderen Kommunen positiv bemerkt. Da die Stadt Eberswalde auch Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK BB) ist, konnten wir insbesondere aus dem Fachkollegenkreis und den anderen Mitgliedskommunen Glückwünsche entgegennehmen.

Ein direktes Feedback von Nutzern:innen des Fahrradparkhauses im Hinblick auf die
Auszeichnung des Verkehrswendepreises ist uns nicht bekannt. Die stetig steigende Nachfrage bzw. die damit verbundene Auslastung der Stellplätze, sind für uns als Stadtverwaltung die positiv erhoffte Resonanz. Sie zeigt uns, dass die Errichtung des Fahrradparkhauses ein sehr wichtiger und richtiger Schritt – als Beitrag zur Verkehrswende – war und die entsprechende Auszeichnung mit dem Deutschen verkehrswendepreis untermauert.

Gibt es aus Ihrer Sicht neue Entwicklungen, die notwendig sind, um das System erfolgreich weiterzuentwickeln und vermarkten zu können?

Unsere Aufgabe und Ziel zugleich bleibt es, die teilweise noch „wild“ abgestellten Fahrräder auf dem Bahnhofsvorplatz, abseits der vorgesehenen Radabstellanlagen, zu unterbinden und die Auslastung im Fahrradparkhaus weiter zu steigern. In diesem Zusammenhang werden turnusmäßig Erhebungen durchgeführt und mit Unterstützung des Ordnungsamtes der Stadt sogenannte „Fahrradleichen bzw. Schrotträder“ rechtssicher entfernt.

Des Weiteren wurden zum Schutz der Bäume spezielle Pflanzelemente aufgestellt, um ein Abstellen der Räder an Bäumen und die damit verbundene Beschädigung zu vermeiden. Um ein „Abstellen der Schrotträder“ im Fahrradparkhaus zu unterbinden, erfolgt aktuell die Erarbeitung eine entsprechende Haus- und Nutzungsverordnung für unser Fahrradparkhaus.

Gibt es aktuell ein Verkehrsprojekt, das Sie selbst mit dem Deutschen Verkehrswendepreis auszeichnen würden?

Wenn alles planmäßig verläuft, könnten wir vielleicht schon im nächsten oder übernächsten Jahr unser aktuelles Projekt „RadBrückenSchlag“ der Jury für die Wahl zum Deutschen Verkehrswendepreis anbieten.

Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Teilnahme.