Straßen werden aus öffentlichen Mitteln finanziert und sind an Grenzübergängen zwischen den Mitgliedstaaten für alle Arten von Pkw und Lkw befahrbar. Schienenverbindungen werden ebenfalls aus öffentlichen Mitteln finanziert, sind aber häufig nur so sparsam ausgebaut, dass sie an der Grenze nicht für alle Zugarten nutzbar sind. Ausgerechnet die umweltfreundlichen E-Loks kommen an vielen Grenzübergängen auf der Schiene nicht weiter. In Deutschland etwa sind 30 von 57 Grenzübergängen wegen einer fehlenden Oberleitung nur für Dieselzüge nutzbar.
Forderungen:
In der EU erheben etliche Staaten Mehrwertsteuer auf internationale Zugtickets: Österreich, Deutschland, Kroatien, Belgien, Griechenland, die Niederlande, Spanien und Frankreich. Fluggesellschaften zahlen keine Mehrwertsteuer auf internationale Tickets.
Forderungen:
Einzelne Mitgliedstaaten wie Frankreich oder Italien verlangen von grenzüberschreitenden Personenverkehrszügen höhere Trassenpreise als im nationalen Personenverkehr.
Forderung:
Grenzüberschreitende Fernzüge zahlen in vielen Mitgliedstaaten Stromsteuer, Flugzeuge zahlen EU-weit keine Kerosinsteuer. Deutschland erhebt EU-weit die höchste Stromsteuer für Bahnen.
Die EU-Kommission hat angekündigt, in diesem Jahr die Energiesteuerrichtlinie zu überarbeiten. Ein Lackmustest im Europäischen Jahr der Schiene.
Forderungen:
Soweit der Bahnverkehr nicht bereits Strom aus erneuerbaren Quellen nutzt, ist die Erzeugung des Fahrstroms zu 100 Prozent in den kostenpflichtigen Emissionshandel einbezogen, der mit Kerosin betriebene Flugverkehr ist dagegen lediglich zu 20 Prozent kostenpflichtig.
Die EU hat angekündigt, in diesem Jahr die EU-Emissionshandelsrichtlinie zu überarbeiten. Ein Lackmustest im Europäischen Jahr der Schiene.
Forderung:
Alle EU-Mitgliedstaaten sind laut EU-Recht verpflichtet, alle Zugverbindungen mit einer Schienenmaut („Trassenpreise“) zu belasten. Für den Straßenverkehr gilt diese Pflicht nicht. Die EU-Mitgliedstaaten haben lediglich die Möglichkeit. In Deutschland z.B. ist der Personenverkehr auf der Straße komplett mautfrei unterwegs und der Straßengüterverkehr außerhalb der Bundesfernstraßen ebenfalls.
Die EU hat vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie den Mitgliedstaaten erlaubt, vorübergehend die Schienenmaut auf Null zu setzen und die Einnahmeausfälle der Infrastrukturbetreiber zu ersetzen.
Forderungen:
Der Personen- und Gütertransport in der Europäischen Union verursachen pro Jahr externe Kosten in Höhe von knapp einer Billion Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die EU-Kommission in einer Untersuchung aus dem Jahr 2019. Der Straßenverkehr ist mit fast 83 Prozent der stärkste Kostenverursacher, gefolgt vom maritimen Transport mit 10 Prozent, dem Lufttransport mit 5 Prozent und dem Schienentransport mit 2 Prozent.
Forderungen: