Berlin, 13. November 2020. Zu Beginn des digitalen Dialogs „Fahrradparken an Bahnhöfen“ stellte MdB Enak Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, die wachsende Bedeutung der Verbindung von Rad und Zug heraus: „Fahrrad und Bahn (sind) Verkehrsmittel […] der Zukunft […]. Es sind die Verkehrsmittel, die in der Einschätzung der Bevölkerung einen sehr hohen Rang einnehmen.“
Trotzdem entscheiden sich in Deutschland immer noch zu wenige Verkehrsteilnehmer dafür, mit Fahrrad und Bahn mobil zu sein. Eine Ursache: An deutschen Bahnhöfen besteht ein Bedarf von bis zu 1,5 Millionen zusätzlichen Fahrradstellplätzen.
Im Rahmen der Dialogveranstaltung haben das Projekt Fahr-Rad-zum-Zug der Allianz pro Schiene, die Projektpartner der Studie Fahrradparken an Bahnhöfen sowie die Bike+Ride-Offensive der DB Station&Service AG daher Lösungen für Kommunen, Länder und relevante Akteure des Schienenverkehrs vorgestellt, um diese Situation zu verbessern und neue Impulse zu setzen.
In den Impulsen wurde deutlich: um mehr Verkehrsteilnehmer davon zu überzeugen, primär auf Fahrrad und Bahn umzusteigen, müssen Fahrradabstellanlagen besser in die Radverkehrsinfrastruktur vor Ort integriert, Fahrradparkplätze sicher und Zugverbindungen besser getaktet sein.
Um schnell zu handeln, brauchen Kommunen bei Planung und Bau der Fahrradabstellanlagen bundesweit zentrale Ansprechpartner, die den gesamten Prozess begleiten und die wichtigsten Akteure miteinander vernetzen. Aber auch die Umsetzung regional angepasster Bike&Ride-Strategien, in denen beispielsweise Aufgabenträger oder Verkehrsverbünde das Management für Flächen, Betrieb und Kunden verantworten, sind ein Schlüsselelement, um bundesweit mehr Fahrradstellplätze zu bauen.
Um Kommunen und Länder unter anderem bei Planung und Bau von Fahrradabstellanlagen zu unterstützen, hat die Bundesregierung im Rahmen ihres Klimaschutzprogramms 2030 das Sonderprogramm „Stadt und Land“ auf den Weg gebracht. In einem Impulsvortrag stellte Thomas Hartmann, Referatsleiter Radverkehr und Fußverkehr im BMVI, den über 100 digitalen Zuhörerinnen und Zuhörern das Programm vor. Sein Vortrag gab unter anderem über die Höhe des Regelfördersatzes Auskunft: bis zum 31.12.2021 liegt die Förderquote bei einem Bundesanteil von bis zu 80 Prozent. Für finanzschwache Gemeinden und strukturschwachen Regionen kann die Quote sogar bis zu 90 Prozent angehoben werden. Der noch verbleibende Anteil wird aus Mitteln des Landes- oder des kommunalen Haushalts finanziert.
Der rege Austausch zwischen allen Teilnehmern der Veranstaltung hat verdeutlicht, dass die Verbindung von Rad und Bahn nur dann gelingt, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Die Veranstaltung hat die Richtung aufgezeigt – jetzt geht es an die gemeinsame Umsetzung!