1. März 2019 Der Verkehrssektor ist für mehr als 18 Prozent der Treibhausgase in Deutschland verantwortlich. Während alle anderen Sektoren ihre CO2-Emissionen in den vergangenen Jahren reduzieren konnten, verursacht der Verkehr heute sogar mehr Kohlendioxid als noch 1990. Einer der Gründe ist der stark zunehmende Gütertransport auf der Straße. Ohne eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene wird Deutschland weder seine Klimaziele erreichen noch den dramatischen Zuwachs des Güterverkehrs bewältigen können. Doch eine Verlagerung kann nur gelingen, wenn Schiene und Straße künftig intelligenter vernetzt werden.
„Im Mittelpunkt der Verkehrspolitik steht die Schiene“, betonte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vor versammelter Runde auf der 8. Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Frankfurt am Main. Im Publikum saßen rund 200 Verkehrs-Expertinnen und Experten sowie Politiker des ganzen Landes. Zwei Tage lang, vom 27. bis 28. Februar, diskutierten die Teilnehmer darüber, wie der Güterverkehr der Zukunft aussehen und wie eine Verkehrsverlagerung gelingen kann.
Eine zentrale Rolle bei der Verkehrsverlagerung nimmt der sogenannte kombinierte Verkehr ein. Beim kombinierten Verkehr (KV) werden standardisierte Transporteinheiten, z.B. Container oder Lkw-Sattelanhänger, bei der Beförderung vom Start- zum Zielort nacheinander von unterschiedlichen Verkehrsträgern transportiert. Dabei legen die Güter den größten Teil der Strecke auf der umweltfreundlichen Schiene oder dem Binnenschiff zurück. Nur der Vor- und Nachlauf erfolgt dann noch auf der Straße.
Doch gerade die Verkehrsträger Schiene und Straße sinnvoll miteinander zu verbinden, ist in der Praxis gar nicht so leicht. Das Problem: Häufig besteht keine ausreichende Transparenz über passende Angebote im Kombinierten Verkehr. Eine weitere Hürde ist, dass sich die Transportwelten auf der Straße und der Schiene in der Vergangenheit immer weiter voneinander entfernt haben und die Schnittstellenkompetenz dramatisch abgenommen hat.
Um Schiene und Straße einander wieder näher zu bringen und die beiden Verkehrsträger intelligenter zu verzahnen, hat die Allianz pro Schiene im April 2018 gemeinsam mit der DB Netz AG und dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik (BGL) eine Kooperation zu railway.tools ins Leben gerufen, einer Online-Plattform, die den Zugang zum Kombinierten Verkehr vereinfacht. Das Portal bietet Terminals, Operateure, Verbindungen, Züge und Ladestellen auf einen Blick.
Die Zusammenarbeit zeigt mittlerweile Erfolge: Erste Spediteure bieten einen Straßentransport für die erste und letzte Meile zur Vervollständigung der Transportkette an und die Benutzeroberfläche des interaktiven Online-Tools wird kontinuierlich verbessert. Den aktuellen Stand haben die drei Kooperationspartner am 27. Februar in Frankfurt im Beisein des Logistikbeauftragten der Bundesregierung mit einem „Tag des Kombinierten Verkehrs“ einem größeren Fachpublikum vorgestellt.
Schirmherr der Kooperation ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Der Zuspruch war enorm. Geplant sind weitere gemeinsame Veranstaltungen, die railway.tools und den Kombinierten Verkehr in Deutschland voranbringen.
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