Um die Umwelt zu schonen, ist es höchste Zeit, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Ende des kommenden Jahrzehnts deutlich zu mindern. Einer der Schlüssel dafür ist die Verkehrsverlagerung von der Straße auf umweltfreundliche Verkehrsträger, die dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt einzudämmen. Dazu zählt im Personenverkehr neben der klimaschonenden Bahn insbesondere das Fahrrad.
Durch die Nutzung des Fahrrads als Zubringer zu Bahnhöfen und anderen öffentlichen Haltepunkten können Reisende[1] den Umweltschutz aktiv unterstützen. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes[2] fuhren jedoch allein 68 Prozent aller Arbeitnehmer 2016 ausschließlich mit dem Auto zur Arbeit. Die Kombination aus Fahrrad und Bahn wurde viel zu selten genutzt und dieser Zustand hält an.
Eine Ursache dafür ist die unzureichende Abstellsituation für Fahrräder an Bahnhöfen. Vielerorts reichen die Kapazitäten nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen, da geeignete Flächen und Parkanlagen fehlen oder durch fehlende Reinigung oder geparkte Schrotträder beeinträchtigt sind. In größeren Städten stellt zudem Fahrraddiebstahl ein großes Problem dar. Darüber hinaus ist die Finanzierung der Investitions- und Betriebskosten der Anlagen nicht gesichert, existierenden Betreiberkonzepten fehlt die Garantie ausreichender Wirtschaftlichkeit.
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Die Verbesserung der Abstellsituation für Fahrräder an Bahnhöfen als öffentliche Haltepunkte ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, mehr Menschen zu motivieren, auf die umweltfreundliche Kombination Fahrrad und Bahn umzusteigen.
Projekt Fahr-Rad-zum-Zug will die Parksituation für Fahrräder an Bahnhöfen verbessern
Für eine spürbare Verbesserung des Fahrradparkens an Bahnhöfen ist eine Überwindung vieler Hindernisse notwendig, die nur durch gemeinsamen Austausch und enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure mehrerer Spektren (Schienenverkehrsbranche, Kommunen, Verbände der Rad-, Bahn- und Autofahrer, politische Entscheider sowie Vertreter der Wissenschaft, Wirtschaft und relevanter Forschung) aus der Praxis erreicht werden kann.
Im Projekt Fahr-Rad-zum-Zug sollen diese Akteure in einen Dialog treten, um gemeinsame Wege zur Überwindung von Hindernissen zu diskutieren, um Bahnhöfe als Drehscheiben umweltfreundlicher Mobilität weiterzuentwickeln.
Der Dialog widmet sich der Frage, wie die Abstellsituation für Fahrräder an Bahnhöfen nutzerorientiert und kosteneffizient verbessert werden kann. Er soll zudem zentrale Initiativen vernetzen, um gemeinsam schnellere Fortschritte zu bewegen. Dafür werden sie sich zwischen 2018 und 2020 in mehreren internen Workshops über Hemmnisse, Best-Practice und Erfahrungen bei der Schaffung von Fahrradabstellanlagen austauschen und gemeinsam praxisorientierte Empfehlungen erarbeiten, die die Parksituation für Fahrräder an Bahnhöfen verbessern.
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020.
Alle weiterführenden Informationen zum Thema finden Sie auf der Webseite des Ministeriums.
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[1] Im Folgenden wird aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung nur die männliche Form verwendet. Es sind jedoch stets Personen männlichen und weiblichen Geschlechts gleichermaßen gemeint.
[2] Quelle: Statistisches Bundesamt 2016