Der Verkehrssektor verursacht rund ein Viertel des weltweiten energiebedingten Treibhausgasausstoßes, weshalb dieses Themenfeld eine gewichtige Rolle auch in der internationalen Klimadiskussion spielt. Der Weltklimarat IPCC warnt in seinem 5. Sachstandsbericht erneut eindringlich vor den Folgen eines ungebremsten globalen Klimawandels. Im Verkehrssektor konnte in Deutschland seit 1990 keine Minderung der Treibhausgasemissionen erreicht werden. Das anhaltende Verkehrswachstum hat alle bisherigen Effizienzgewinne kompensiert. Neue Ansätze sind dringend nötig.
Der Schienenverkehr bietet hier ein großes Potenzial, den Treibhausgasausstoß deutlich und dauerhaft zu reduzieren, aufgrund seiner deutlichen höheren Energieeffizienz und der in Deutschland schon sehr weitreichenden Elektrifizierung. Seit der Jahrtausendwende hat der Schienenverkehr seine spezifischen Treibhausgasemissionen stärker reduziert als die übrigen Verkehrsträger. Die schrittweise Umstellung des Bahnsektors auf erneuerbare Energiequellen ist bereits eingeleitet und der hohe Grad der Elektrifizierung bietet eine gute Ausgangbedingung für den weiteren Ausbau.
Stärkung und der Ausbau des Schienenverkehrs sind auch deshalb ein Ziel der Bundesregierung. Das „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ der Bundesregierung setzt auf die Nutzung dieses Potenzials. In diesem Aktionsprogramm hat die Bundesregierung konkrete Maßnahmen beschlossen, um das 2020-Ziel zu erreichen: eine Minderung der Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990. Der Schienenverkehr kann einen wesentlichen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz und zum Gelingen der Energiewende in Deutschland leisten, wenn seine Potenziale konsequent genutzt werden.
Bisher ist es aber in Deutschland nur unzureichend gelungen, die Potenziale des Schienenverkehrs auszuschöpfen. Zwar sind sowohl die Bürger als auch die verladende Wirtschaft an einer stärkeren Nutzung der Verkehrsträgers Schiene interessiert (aktuelle Beispiele aus Deutschland: „Stadt, Land, Schiene“ und „Die Bahn bringt’s“), es fehlt jedoch an Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren und an Kommunikation der Potenziale des Schienenverkehrs für die Erreichung der Klimaziele an die Öffentlichkeit und auch an die Politik. Ein solcher Austausch kann dazu beitragen, Schwierigkeiten und Hemmnisse zu überwinden, die einer stärkeren Nutzung der klimafreundlichen Schiene heute noch entgegenstehen.
Es bedarf deshalb einer stärkeren Vernetzung der Akteure: der Schienenbranche, der Verbände der Zivilgesellschaft und der Politik. Das Dialogprojekt “DIALOG: MEHR KLIMASCHUTZ MIT SCHIENENVERKEHR“ wird die wichtigen Akteure zusammenführen, um die Potenziale des Schienenverkehrs aufzuzeigen und gemeinsam nach konstruktiven, schnellen und effektiven Wegen zu suchen, wie der Schienenverkehr seinen Beitrag zum Klimaschutz weiter steigern kann.
Dieser Dialog wird auch dazu beitragen, den zusätzlichen Nutzen für die Bürger und die verladende Wirtschaft aufzuzeigen, den die klimapolitisch gebotene stärkere Nutzung der Schiene mit sich bringt.
Das Projekt „Dialog: Mehr Klimaschutz mit Schienenverkehr“ wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgte auf Beschluss des Deutschen Bundestages.
Laufzeit des Projekts: 01.04.2016 – 30.03.2018
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.