Fahr umweltbewusst!

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Der Verkehr gehört zu den größten Energieverbrauchern und ist damit auch ein zentrales Handlungsfeld für den Klimaschutz. Das Klimaschutzziel in Deutschland kann nur erreicht werden, wenn das gesamte Verkehrssystem ressourcenschonend und nachhaltig gestaltet wird. Hier leistet der Schienenverkehr schon im Status quo einen wichtigen Beitrag, denn er ist deutlich energieeffizienter als die konkurrierenden motorisierten Verkehrsträger.

 Der Schienenverkehr kann seinen Umweltvorsprung weiter vergrößern, indem mehr Verkehrsunternehmen Innovationen zur Energieeinsparung anwenden. Eine von diesen Innovationen sind Fahrerassistenzsysteme.

Fahrerassistenzsysteme sind elektronische Einrichtungen im Schienenfahrzeug, die eine energieoptimierte Fahrweise berechnen und den Triebfahrzeugführern und Lokführern entsprechende Empfehlungen geben. Sie können im Personen- und im Güterverkehr eingesetzt werden. Dadurch kann im Durchschnitt 6 bis 15% Energie eingespart werden. Mit Senkung der Energiekosten gehen die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, Verringerung der Feinstaubbelastung, Verbesserung der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Züge und auch Steigerung der Kapazität des gesamten Streckennetzes einher.

Fahrerassistenzsysteme: Barrieren und Hemmnisse überwinden

Obwohl diese Vorteile auf der Hand liegen gibt es bei der Einführung von Fahrerassistenzsystemen substanzielle Barrieren und Hemmnisse. Zum Beispiel:

  • Eine energiesparende Fahrweise und damit der geringe Energieverbrauch wird bei der Vergabe von SPNV-Leistungen im Auftrag der Bundesländer von den Bestellerorganisationen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in der Regel nicht honoriert.
  • Die wirtschaftliche Situation der Verkehrsunternehmen ist nicht optimal: aufgrund geringer Margen sind z. B. im Güterverkehr unternehmerische Investitionen in diesem Umfeld nur schwer zu verwirklichen.
  • Die Möglichkeiten, sich über am Markt verfügbare Fahrerassistenzsysteme, ihre Einsatzmöglichkeiten und Vorteile bei der Implementierung zu verschaffen, sind noch zu begrenzt.
  • Die Vorteile der Fahrerassistenzsysteme sind bei Triebfahrzeug- und Lokführern noch zu unbekannt. Vielmehr gibt es bestehende Bedenken, dass die Systeme eine zu große personale Einschränkung mit sich bringen.

Der Verbreitungsgrad von Fahrerassistenzsystemen im Schienenverkehr ist deshalb immer noch sehr gering.

Projekt „Fahr umweltbewusst!“: Dialog zwischen Anbietern und Anwendern

Ohne Unterstützung bei der Informationssuche und im Erfahrungsaustausch zwischen Anbietern und Anwendern von Fahrerassistenzsystemen wird eine breite Einführung von Fahrerassistenzsystemen aus energie- und klimapolitischer Perspektive viel zu lange dauern.

Im Projekt „Fahr umweltbewusst!“ sollen verschiedene Anbieter von Fahrerassistenzsystemen mit Anwendern in einen strukturierten Dialog treten. Bei den Anwendern handelt es sich um Eisenbahnverkehrsunternehmen, die bereits Fahrerassistenzsysteme einsetzen und auch Unternehmen, die über den Einsatz solcher Systeme nachdenken.

Der Dialog soll in der Branche das Problembewusstsein für die Energieeffizienz im Schienenverkehr schärfen und die Bereitschaft für den Einsatz von Fahrerassistenzsystemen bei den Akteuren wecken. In mehreren internen Workshops werden diese Akteure sich über Erfahrungen, Best Practice, Barrieren und Hemmnisse bei der Einführung von Fahrerassistenzsystemen austauschen und gemeinsam Empfehlungen für die Überwindung von Hemmnissen und eine schnellere Implementierung von Fahrerassistenzsystemen im Personen- und Güterverkehr erarbeiten.

Interessierte Anwender werden zudem durch breitenwirksame Öffentlichkeitsarbeit in Printmedien, über die Online-Präsenz des Projekts sowie in den sozialen Medien Facebook und Twitter über die zahlreichen Vorteile und Good-Practice Beispiele beim Einsatz von Fahrerassistenzsystemen informiert. Die mediale Präsenz des Projekts wird außerdem durch unsere Medienkooperationspartner, die Bahn Fachverlag GmbH und die Hanse-Medien Verlag GmbH, unterstützt. 

 

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Das Projekt „Fahr umweltbewusst!“ wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).