Seit 1995 hat sich die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr beinahe verdoppelt – obwohl im selben Zeitraum das Streckennetz um etwa 12 Prozent geschrumpft ist. Auch die Corona-Pandemie konnte diesen kontinuierlichen Aufwärtstrend nur vorübergehend stoppen. Schon 2021 war der Einbruch der Krisenjahre 2019 und 2020 wettgemacht. Aktuell wird dieser Erfolgstrend allerdings von den schwierigen Wettbewerbsbedingungen und der überlasteten Schieneninfrastruktur gebremst, die Güterbahnen haben Mühe, ihre Marktanteile zu behaupten.
Die Transportleistung auf der Schiene betrug 2022 rund 140 Mrd. Tonnenkilometer, was einem Marktanteil von 19,8 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 lag der Marktanteil des klimafreundlichen Schienengüterverkehrs bei 17,7 Prozent. In 10 Jahren ist er also lediglich um 2,1 Prozentpunkte gestiegen. Der Marktanteil des Schienengüterverkehrs steigt also nur sehr langsam, weil auch die Verkehrsleistung auf der Straße weiter zunimmt.
Der Verkehr in Deutschland verteilt sich auf verschiedene Verkehrsträger. Auf Grundlage der Verkehrsstatistik kann der Anteil jedes Verkehrsträgers am Gesamtverkehr, der so genannte „Modal Split“, berechnet werden.
Die Ergebnisse der Berechnung hängen wesentlich davon ab, welche Bezugsgrößen dabei gewählt werden. Gängig ist eine Differenzierung nach Personen- und Güterverkehr sowie eine Berechnung auf Basis der Verkehrsleistung. Im Güterverkehr wird die Verkehrsleistung in Tonnenkilometer (tkm) gemessen: die zurückgelegten Kilometer multipliziert mit der beförderten Gütermenge in Tonnen.
Das jährlich aktualisierte Standardwerk „Verkehr in Zahlen“, das vom Bundesverkehrsministerium herausgegeben wird, legt außerdem folgende Parameter zugrunde:
Vier Verkehrsträger werden für den Güterverkehr einbezogen:
Inlandsprinzip: Betrachtet wird der Verkehr auf deutschem Gebiet, bei grenzüberschreitenden Verkehren von und bis zur deutschen Grenze.
Marktanteile können nicht nur verkehrsträgerübergreifend (intermodal) bestimmt werden, sondern auch innerhalb eines Verkehrsträgers (intramodal). In diesem Fall wird nicht der Modal Split berechnet, sondern ausgedrückt, wie sich der Verkehr auf verschiedene Anbieter verteilt (z.B. Anteil der im Wettbewerb zur DB AG stehenden Güterbahnen am gesamten Schienengüterverkehr in Deutschland).