Keine Schadstoffe, flexibel einsetzbar, wenig Flächenverbrauch, preiswert und außerdem gut für die eigene Fitness: Das Fahrrad ist Glück auf zwei Rädern – zumindest in der Theorie. Denn fehlende Radwege oder nur schlecht ausgebaute Fahrradinfrastruktur nimmt nicht nur die Freude am Radfahren, sondern ist in erster Linie gefährlich. So verzichten viele Menschen sogar ganz auf das Fahrrad: In Berlin sind es sage und schreibe 40 Prozent, die sich nie aufs Rad schwingen.
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Damit der Fahrradverkehr seinen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende leisten kann, müssen flächendeckend sichere Radwege vorhanden sein. Die Ergebnisse des Mobilitätsbarometers zeigen, dass wir aus Sicht der Befragten davon noch weit entfernt sind.
Bundesweit gibt nicht einmal die Hälfte (44 Prozent) der Befragten an, dass ihnen ausreichend sichere Radwege an ihrem Wohnort zur Verfügung stehen. Fast ein Viertel der Befragten gibt an, nie mit dem Fahrrad zu fahren – das zeigt, wie viel Potenzial hier vorhanden ist, um mehr fürs Klima zu tun.
Sichere und gut ausgebaute Radwege sind entscheidend, um mehr Menschen für das Fahrrad zu begeistern. Ein gutes Beispiel ist der fahrradfreundliche Umbau in Paris, der zeigt, wie der Ausbau der Radwege den Fahrradverkehr ankurbelt. Auch in deutschen Städten und Gemeinden braucht es mehr solcher Maßnahmen, um das Fahrrad als umweltfreundliche Alternative zu stärken. Sichere Radwege sind der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft.
In Brandenburg sagen 64 Prozent der Befragten, dass ihnen sichere Radwege zur Verfügung stehen – in Schleswig-Holstein sind es 57 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern 54 Prozent. Am anderen Ende der Skala finden sich Sachsen-Anhalt mit nur 30 Prozent, Thüringen mit 20 Prozent und das Saarland mit nur 11 Prozent.
Spannend ist auch der Unterschied bei den Angaben, wer nie Fahrrad fährt: In Berlin geben 40 Prozent der Befragten an, nie mit dem Fahrrad zu fahren. In Brandenburg und Schleswig-Holstein wählten nur 9 Prozent diese Antwort.
Insgesamt hat sich die Sicherheit auf dem Rad für viele Befragte in den vergangenen fünf Jahren nicht verbessert: 48 Prozent bemerken keine Veränderung, während 27 Prozent angeben, sich weniger sicher zu fühlen. Bei den Männern hält sich die Zahl derjenigen, die sich sicherer oder unsicherer fühlen, die Waage. Bei den Frauen gibt es jedoch einen deutlicheren Unterschied: 23 Prozent fühlen sich sicherer, während 29 Prozent sich unsicherer fühlen.
Je älter die Befragten sind, desto unsicherer fühlen sie sich mit dem Rad im Verkehr (35 Prozent der Befragten über 60 Jahre). Dabei wird Mobilität ohne Auto gerade im Alter immer wichtiger. Besonders in kleinen Ortschaften spüren viele diesen Mangel an sicherer Infrastruktur: 45 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich in den vergangenen fünf Jahren unsicherer gefühlt haben. Das zeigt, wie notwendig es ist, gerade auch in ländlichen Regionen sichere Radwege zu schaffen, die es auch älteren Menschen ermöglichen, selbstständig und sicher unterwegs zu sein.
In den vergangenen fünf Jahren gab es in Hamburg die größte gefühlte Verbesserung der Fahrradsicherheit: 42 Prozent der Befragten fühlen sich hier sicherer als zuvor. Auch in Baden-Württemberg (35 Prozent) und Brandenburg (32 Prozent) ist die Situation besser geworden. Im Gegensatz dazu fällt die Verbesserung in anderen Bundesländern weniger deutlich aus. Im Saarland (14 Prozent), in Sachsen-Anhalt (13 Prozent) und Rheinland-Pfalz geben nur 8 % der Befragten an, eine Verbesserung der Sicherheit bemerkt zu haben.