Berlin, den 1. Juni 2017. Der stetig wachsende Straßenverkehr ist für den EU-weiten Anstieg der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das geht aus dem Bericht der Europäischen Umweltagentur hervor, der heute in Kopenhagen vorgestellt wurde. Demnach werde rund ein Fünftel aller Treibhausgase durch den Verkehr verursacht, vor allem durch die wachsende Zahl an Diesel-Pkw und der Zunahme des Lkw-Verkehrs.
„Der Bericht der Europäischen Umweltagentur zeigt einmal mehr: Schönreden hilft dem Klima nicht“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, dazu am Donnerstag in Berlin. „Auch in Deutschland ist der Verkehr der einzige Wirtschaftssektor, dem es nicht gelingt, seine Emissionen in den Griff zu bekommen. Das ist die bittere Quittung für die Verkehrspolitik der Bundesregierung, die sich gerne ein grünes Image gibt, hinter den Kulissen dagegen Pkw und Lkw protegiert und Umweltskandale ungestraft lässt. Auf der Schiene wird dagegen schon heute 90 Prozent der Verkehrsleistung elektrisch erbracht. Mehr als 40 Prozent des Bahnstroms kommt aus Erneuerbaren Energien. Nur wenn wir konsequent mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern, können wir uns nachhaltig vor immer mehr Abgasen in der Luft schützen.“
Vor allem der wachsende Straßengüterverkehr habe zum Anstieg der Treibhausgasemissionen beigetragen, so der EU-Umweltbericht. Dirk Flege: „Der Handlungsbedarf im Güterverkehr ist riesig. Seit Jahren kämpfen die Güterbahnen mit vielen Wettbewerbsnachteilen. Während der Straßentransport – zum Beispiel durch die Senkung der Lkw-Maut – immer billiger gemacht wird, können die Güterbahnen kaum noch wirtschaftlich fahren. Die Ware sucht sich immer den günstigsten Weg, das sollte auch Verkehrsminister Dobrindt wissen.“