Endlich haben die Eisenbahner mit Herz ein Gesicht. Mehr als 300 Bahnreisende schickten uns bis zum 31. Januar ihre Geschichte und kürten damit einen Kandidaten für den Titel. Seitdem ermitteln die Bahnen fieberhaft, um die richtigen Mitarbeiter herauszufinden. Keine leichte Aufgabe bei rund 35.000 Angestellten, die in ganz Deutschland täglich im Kundendienst arbeiten. Inzwischen stehen mehr als 30 Nominierte fest, deren Geschichten das Zeug zum Sieg haben: Sie arbeiten in Bahnhöfen oder Zügen aus fast allen Bundesländern. Nun hat die Jury die Qual der Wahl. Am 29. April wird einer der Kandidaten aus dieser Galerie zum Sieger gekürt.
Um mehr über die Eisenbahner, ihre Geschichten und die Einsender zu erfahren, klicken Sie bitte auf die Bilder. Alle Kandidaten sind nach Bundesländern (alphabetisch) geordnet.
Thomas Barthel
Herbert Kusche
Baden-Württemberg
Christina Dardour
Bayern
Erich Eckmair
Bayern
Thomas Barthel
Lokführer bei DB Fernverkehr
Einsender: Ursula Vorwig
Gibt es Engel?
„Ein ganz außergewöhnliches Erlebnis“ will Ursula Vorwig schildern: Durch eine Krankheit ist sie gehbehindert und empfindet es als große Herausforderung, dass sie auf ihrer Reise in München Hauptbahnhof umsteigen muss. Da sie 20 Minuten Zeit hat, steht sie pünktlich an ihrem Gleis, Abschnitt E, wo sie im ICE eine Platzkarte hat. Doch dann eine Durchsage: Ausnahmsweise fährt der Zug heute von einem anderen Gleis. „Es war das vorletzte Gleis auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs.“
Alle Reisenden rannten schimpfend los und in kürzester Zeit steht Ursula Vorwig mutterseelen allein an Gleis 13. „Den Zug kann ich nie erreichen“, denkt sie. „Ich muss mir in München ein Quartier suchen.“ Da holt sie ein Herr ein und ruft ihr zu: „Keine Sorge. Ich bin der Lokführer des ICE. Ohne mich fährt der Zug nicht los.“ Er nimmt ihren Koffer. Leider hilft ihr das nicht, schneller zu laufen und so bittet sie ihren Helfer, sie zurückzulassen. Doch kurz darauf sieht sie eine junge Bahnmitarbeiterin, die ihr entgegen kommt. Sie nimmt den Koffer und begleitet die Reisende bis zum Zug. „Der Lokführer hatte sie geschickt.“
Ursula Vorwig ist am Ende ihrer Kräfte, als sie im Zug sitzt. Aber sie fragt sich: „Gibt es tatsächlich Engel?“
Herbert Kusche
Baden-Württemberg
DB Regio Singen
Einsender: Andreas Lange / Katharina Schwanen / Maria Wirtensohn
Mit ihm ist jede Fahrt zu kurz
„In der Schwarzwaldbahn hört man bereits bei der Durchsage, dass der Schaffner Herbert Kusche Dienst hat“, schreibt Einsender Andreas Lange. Wenn der Zug von Karlsruhe nach Konstanz am Freitagabend besonders gut gefüllt ist, begrüßt der Zugbegleiter die Reisenden mit den Worten: „Willkommen in der Schwarzwaldbahn. Heute haben wir es wieder schön kuschelig.“ Sogar die zahlreichen Reisenden, die bis in die oberen Gänge stehen, können über diesen Scherz lachen. „Er ist stets gut gelaunt und hat für jeden Fahrgast einen witzigen Spruch parat. Leider muss ich schon nach kurzer Fahrzeit in Baden-Baden aussteigen“, schreibt der Einsender über seinen Eisenbahner mit Herz. Mit ihm ist jede Fahrt zu kurz? Ein schöneres Lob für einen Zugbegleiter gibt es nicht.
Christina Dardour
Bayern
Mitarbeiterin im Agilis-Kundencenter (Regensburg)
Einsender: Lukas Hensel
Bei Anruf Spaß
Lukas Hensel und eine Freundin sitzen zu Hause und haben Langeweile. „Machen wir uns doch mal ein bisschen Spaß am Telefon“, denken sie sich und rufen das Kundencenter von Agilis an. Mal sehen, ob sich da einer auf den Arm nehmen lässt. „Wir haben ein paar Fragen gestellt, aber die Mitarbeiterin hat sehr schnell gemerkt, dass wir sie verarschen“, schreibt der Einsender. Aber statt beleidigt zu sein, hat Christina Darfour mitgespielt. „Sie hat uns einfach selber verarscht. Wir haben viel gelacht. Ein Kompliment an den Agilis-Kundendienst“, schreibt der Einsender.
Erich Eckmair
Bayern
DB Regio München
Einsender: Friedrich Kolar / Siegfried Bernhardt / Ursula Schlag
Höhere Gewalt gilt nicht
Friedrich Kolar ist Ingenieur aus Österreich und gerät zwischen Passau und München in eine Streckensperrung. Er bittet den Zugbegleiter um Hilfe, doch der beruft sich auf „höhere Gewalt“. In seiner Not bittet der Reisende den Lokführer Erich Eckmair um Hilfe. Der zückt sein Smatphone und sucht dem Fahrgast höchstpersönlich seine Anschlüsse heraus. „Ein gutes Gefühl, mit so einem Zugführer unterwegs zu sein“, schreibt Friedrich Kolar über seinen Eisenbahner mit Herz. „So einen gibt es kein zweites Mal.“
Ausrangieren mit Hilfestellung
Siegfried Bernhardt und seine Frau landen mit dem Flugzeug aus Namibia in Frankfurt am Main. Schwer bepackt treten sie die weitere Heimreise nach Erlangen mit dem Zug an. Als nach dem Umsteigen in Nürnberg die Durchsage kommt, dass ihr Zug ausrangiert wird, vergessen sie ausgerechnet den Rucksack mit allen Wertgegenständen auf ihrem Platz. Siegfried Bernhardt sprintet los, um seinen Gepäckstück zu holen, aber es ist zu spät. Die Reisenden suchen beim Info-Schalter Hilfe. Dort gibt man ihnen die Handy-Nummer von Erich Eckmair, der gerade den ausrangierten Zug fährt und sich als Retter in der Not erweist: Er lässt die Bernhardts nicht lange warten und drückt ihnen bald ihr Gepäckstück persönlich in die Hand.
„Sein Lächeln und seine Freundlichkeit haben den langen Tag trotz dieses Malheurs gerettet. Vielen Dank noch mal an dieser Stelle für Ihren Mitarbeiter mit Herz!“
Immer im Dienst
Ursula Schlag fährt mit der BOB und zählt die Sekunden: Ihr Zug aus Starnberg hat Verspätung und es bleiben ihr drei Minuten, um den ICE in München Hauptbahnhof zu erreichen. Unter den Fahrgästen sieht sie einen Mitreisenden in Dienstbekleidung der Deutschen Bahn. Sie spricht ihn an, und er hat eine Idee: er wird mit dem Koffer der Reisenden vorlaufen und den ICE-Zugchef bitten, eine Minute zu warten. Ursula Schlag erreicht tatsächlich keuchend ihren Zug, weil ihr Helfer Erfolg hatte. Als sie ihn ein paar Tage später wieder in der BOB trifft, bittet sie ihn um seinen Namen: Erich Eckmair, Lokführer bei DB Regio Bayern. „Sein Verhalten macht der Deutschen Bahn alle Ehre“, schreibt Ursula Schlag über ihren Eisenbahner mit Herz.
Claudia Franke
Bayern
Stefanie Köhler
Bayern
Christian Müller
Bayern
Philipp Ulbrich
Bayern
Claudia Franke
Bayern
Lokführerin bei DB Fernverkehr
Einsender: Stefan Krichel
Ein ganzer Eimer voll Federvieh
In einem Treppenhaus des ICE-Werkes München hat sich eine Entenfamilie verirrt. Claudia Franke sammelt mit Hilfe ihres Kollegen Florian Krautschneider die Küken in einen Eimer und setzt sie im Feuerlöschteich des Werks wieder aus. Der Haustechniker wird gerufen und hilft, weil der Teich zu wenig Wasser führt. In den kommenden Wochen kümmert sich Claudia Franke täglich um die Küken und deren Mutter. Sie bringt Futter, sieht nach ihnen. Auch an ihren freien Tagen ist sie zur Stelle, obwohl sie in Augsburg wohnt, schreibt Einsender Stefan Krichel. „Ohne den engagierten Einsatz hätte keines der Tiere überlebt.“ Obwohl die Enten ihre Retterin natürlich nicht selber für den „Eisenbahner mit Herz“ vorschlagen können, wird sich ihre Dankbarkeit doch noch erweisen. „Als sie ausgewachsen waren, flogen sie im September davon“, berichtet Claudia Franke. Ob sie in diesem Jahr wiederkommen? Und ebenfalls Junge im Feuerlöschteich aufziehen? Claudia Franke wird es erfahren.
(Fotos der Entenfamilie können Sie bei Interesse ansehen, Mail genügt: presse@allianz-pro-schiene.de)
Stefanie Köhler
Bayern
Bayerische Oberlandbahn (BOB)
Einsender: Susanne Nagel
Herzdame in der BOB
Susanne Nagel ist nach einem Bänderriss am Knie verletzt und kann nur noch hinkend gehen. Als sie mit einer verspäteten BOB von Schaftlach nach München fährt, muss sie fürchten, ihren Anschluss zu verpassen. Doch Zugbegleiterin Stefanie Köhler beruhigt die Reisende: Sie hilft ihr, in ein vorderes Abteil zu kommen, um den Umsteigeweg abzukürzen. Als die Verspätung zunimmt, bestellt Stefanie Köhler die Bahnhofsmission. Deren Mitarbeiter holen Susanne Nagel mit dem Rollstuhl ab. An allen Stationen kümmert sich die Zugbegleiterin um das Gepäck der Verletzten. „Herzlichen Dank an die Dame mit Herz. Danke für ihren tollen Einsatz und ihre Freundlichkeit“, schreibt die Reisende an ihre Eisenbahnerin mit Herz.
Christian Müller
Bayern
Mitarbeiter im Agilis-Kundencenter (Regensburg)
Einsender: Karola S.
Warmer Service gegen kalte Füße
Karola S. muss bei strenger Kälte den Ersatzbus von Bayreuth nach Weidenberg nehmen. Zwei Tage in Folge lässt der Bus auf sich warten, so dass sie bei Minusgraden eine Stunde in der Kälte warten muss. Als sie beim Agilis-Kundencenter anruft, ist ihre Laune entsprechend. Doch Mitarbeiter Christian Müller schafft Abhilfe. „Er rief mich mehrmals an und klärte mich über den aktuellen Stand der Dinge auf, nachdem er Telefonate mit seiner Zentrale und auch mit dem Busunternehmen geführt hatte. Er organisierte alles für mich und kümmerte sich darum, dass der Bus mich schließlich beim zweiten Anlauf nicht wieder stehen ließ.“
Als der Bus am nächsten Tag wieder nicht kommt und die Einsenderin keine Lust auf eine weitere Stunde in der Kälte hat, stattet sie ihrem Eisenbahner mit Herz im warmen Service-Center einen Besuch ab. Er verwöhnt sie mit Süßigkeiten und schenkt ihr ein Tagesticket zur Entschädigung. „Super Service! Da waren die kalten Füße ganz schnell wieder vergessen!“
Philipp Ulbrich
Bayern
Zugbegleiter DB Fernverkehr München
Einsender: Daniela Brandenburg
Starke Jungs im Sturm
Nach einem Sturm muss der Intercity zwischen Aulendorf und Biberach Schrittgeschwindigkeit fahren, weil Bäume im Gleis liegen. Der Zugchef informiert die Reisenden ständig über die Lage. Gemeinsam mit dem Lokführer springt er aus dem Zug und überprüft den Zustand der Strecke. Beide krempeln die Ärmel hoch und räumen die Bäume weg. Daniela Brandenburg ist von der Aktion so angetan, dass sie sogar ein Foto gemacht hat. „Trotz der Verspätung von einer Stunde war eine sehr gute Stimmung im Zug.“ Dass die beiden Eisenbahner auch das Nachbargleis auf der vollständig gesperrten Strecke wieder passierbar machten, beeindruckte die Fahrgäste ungemein. „Ein dickes Lob bei soviel Engagement.“
Erika Warmbier
Bayern
Alexander Bohne
Berlin
Evelyn Schulz
Berlin
Birgit Schulze
Brandenburg
Erika Warmbier
Bayern
Zugbegleiterin bei DB Regio (München)
Einsender: Angelina Balloi
Eine Frau – ein Werkzeugkasten
Angelina Balloi reist zu ihrem Verlobten in Mainz. Sie sitzt in einem vollbesetzten Abteil, cremt sich die Hände ein, da fällt ihr Verlobungsring in den Heizungsschlitz hinter der Sitzlehne. Mehrere Reisende helfen, mit Kugelschreibermine und Handytaschenlampe. Nichts. Angelina Balloi wird abwechselnd heiß, kalt und übel. Ein Zugbegleiter versucht sein Glück und sagt: Okay, ich hole den Chef. Dann kommt der Chef: Erika Warmbier. „Diese unglaubliche Frau: Was hatte die alles an Werkzeug dabei: einfach alles: aufgebogene Büroklammern, Pinzette, Draht, asiatische Essstäbchen." Sie baut sogar die Sitzlehne aus.
Dann hat sie den Ring in den Händen, die schwarz sind, wie die eines Bauarbeiters. „Ich habe sie erst mal gedrückt und ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt. Die Fahrgäste haben gejubelt und im Flur geklatscht. Wenn diese Frau kein Herz hat, ja wer dann?“
Alexander Bohne
Berlin
Zugbegleiter bei DB Fernverkehr (Berlin)
Einsender: Günter Reiner / Sepp-Dieter Leicht
Der Katastrophenmanager
Günter Reiner sitzt als Leiter einer 33-köpfigen Reisegruppe im Intercity. Kurz vor Berlin kommt der Zug mit Schnellbremsung zum Stehen, weil er eine Person im Gleis erfasst hat. Der Einsender wird nun Zeuge, wie das IC-Team mit Zugchef Alexander Bohne über vier Stunden die Katastrophe managt: Polizeieinsatz, Notfallmanagement, Staatsanwalt, Evakuierung aller Reisenden. Besonderes Lob für die hohe Qualität der Durchsagen. „Die Reisenden riechen Brandgeruch? Das sind die Bremsen. Es besteht keine Gefahr.“ Sogar für einen kleinen Scherz hat Alexander Bohne noch die Kraft: „Wann geht es weiter? Ich garantiere, dass es noch heute sein wird.“ Solch ein Mann verdient Lob von höchster Stelle, findet der Einsender.
Im selben Katastrophenzug sitzt auch Sepp-Dieter Leicht, der ebenfalls von den Ansagen höchst angetan ist, die Alexander Bohne macht. „Höhepunkt: Nach beendeter Evakuierung hat ER sich bei UNS für die besonnene und unhektische Mitarbeit bedankt.“ Hier habe sich für die DB jeder Euro ausgezahlt, den die Ausbildung der Mitarbeiter gekostet hat, findet der Einsender.
Evelyn Schulz
Berlin
Bahnsteigaufsicht bei der S-Bahn Berlin
Einsender: Helge Schneevogt
Kann Blut sehen
Es sollte ein fröhlicher Abend werden: Die Freundin des Einsenders stürzt, als sie am S-Bahnof Treptower Park in Eile die Treppe hochlaufen. Sie fällt, die gläserne Wasserflasche zerbricht, sie stürzt mit der Hand in die Scherben. Die Mitarbeiterin der Bahnsteigaufsicht Evelyn Schulz kommt auf das Klingeln heraus. Sie schaut sich die stark blutende Schnittwunde an, hilft mit Verbandszeug, einem Glas Wasser und vielen tröstenden Worten. „Eine derart rührende Hilfsbereitschaft haben wir lange nicht mehr erlebt“, schreibt Helge Schneevogt. „Wir sind der Mitarbeiterin unendlich dankbar.“
Birgit Schulze
Brandenburg
Zugbegleiterin bei der ODEG
Einsender: Gunar Barthel / Helga Stüwe / Silke Flaßnöcker
Kein schwarzer Freitag
Es geschieht an einem Freitag kurz vor den Schulferien. Gunar Barthel hat noch eingekauft und steigt gestresst am Bahnhof Zoo in den ODEG-Zug nach Königswusterhausen. Erst auf dem Parkplatz merkt er, dass er von seinen – gefühlten – 37 Tüten die größte und wichtigste im Zug hat stehen lassen. Sein Wutschrei hallt über den Parkplatz und ruft eine hilfsbereite Frau auf den Plan. Es stellt sich heraus, dass sie Schaffnerin ist, gerade Dienstschluss hat und eben in demselben ODEG-Zug gefahren ist. Sie telefoniert, schafft mit einer Schaffner-Kette die Tüte wieder herbei und rettet dem Mann die Ferien. „Liebe Frau Schulze, dank Ihrer Hilfe und der rührenden persönlichen Anteilnahme ist dieser Freitag kein Freitag der 13. geworden.“
Absolute Nummer eins
Helga Stüwe ist voll des Lobes: Birgit Schulze ist die „absolute Nummer 1“, hat „das Herz auf dem rechten Fleck“, ist „eine „außergewöhnliche Frau“. Was ist geschehen? Die Einsenderin hat sich verfahren und trifft in ihrer Not auf Birgit Schulze, die im Feierabend ist. Trotzdem begleitet die ODEG-Mitarbeiterin die Reisende zum nächsten Taxistand. „Wer macht das schon?“ Eine Eisenbahnerin mit Herz.
Trost für eine missglückte Reise
Silke Flaßnöcker fährt sonst immer mit der ODEG. Doch an diesem Tag bucht sie den ICE mit Umsteigen in Ludwigslust. Weil sie sich in den Verbindungen irrt, verpasst sie ihren Regional Express und sitzt stattdessen in einem ODEG-Zug, der erst zwei Stunden später als geplant in Berlin eintrifft. Die Zugbegleiterin Birgit Schulze klärt die Kundin nicht nur auf, sondern tröstet sie auch in ihrem Kummer über die missglückte Reise. Sie darf sich in die erste Klasse setzen und bekommt Gummibärchen. „Für meine eigene Dummheit!“, schreibt die Einsenderin über die außerordentlich menschliche und zuvorkommende Zugbegleiterin, deren Namen sie zufällig erfährt, als sie ein ODEG-Magazin zur Hand nimmt. Dort liest sie, dass Birgit Schulze öfters Reisenden hilft und als „Eisenbahnerin mit Herz nominiert ist. „Ich würde mich freuen, ihr auf meiner nächsten Reise wieder zu begegnen."
Roland Tauschwitz
Brandenburg
Dylan Bevers
Bremen
Norman Klein
Bremen
Ingo Schröder
Hamburg
Roland Tauschwitz
Brandenburg
Triebfahrzeugführer bei der ODEG
Einsender: Jutta Knaak
Lokomotiven-Kurier
Jutta Knaak weiß das System Eisenbahn zu schätzen, seit ihr ODEG-Triebfahrzeugführer Roland Tauschwitz ihre Jacke per Lokomotiven-Kurier wiederbeschafft hat. Schnell und freundlich barg er ihren Anorak, den sie in Hubertushöhe am Bahnhof vergessen hatte. Er organisierte mit Kollegen auf verschiedenen Zügen eine Staffelübergabe, so dass Jutta Knaak ihr Kleidungsstück in Köngiswusterhausen freudig in Empfang nehmen kann. Für sie ist klar: Hier war ein Eisenbahner mit Herz am Werk.
Dylan Bevers
Bremen
Zugbegleiter bei der NordWestBahn (Regio-S-Bahn Bremen)
Einsender: Peter Buschmann
Smarter Zugbegleiter
Albtraum „Ticketkontrolle“: Ein nervöser Fahrgast kramt in allen Taschen, der ganze Waggon schaut erwartungsvoll, aber der Fahrschein ist nicht zu finden. Bei einer Fahrt mit der NordWestBahn nimmt der Schrecken für eine Reisende eine erstaunlich glückliche Wendung.
Der Bahnreisende Peter Buschmann beoabachtet, wie der Zugbegleiter Dylan Bevers kurz nach Abfahrt des Zuges mit der Ticketkontrolle beginnt. Eine Mitreisende kann ihre Monatskarte nicht finden. Er lässt ihr Zeit, sagt, er werde wiederkommen. Sie leert ihre Tasche auf den Sitz. Als Bevers wieder da ist, muss sie einräumen, dass ihr Portemonnaie weg ist. Sie erinnert sich noch, dass sie kurz vor der Fahrt einkaufen war. Der Einsender ist noch immer begeistert: „Wir sind ja hier, um Probleme zu lösen, und nicht, um welche zu schaffen“, sagt der Zugbegleiter. Dylan Bevers lässt sich von der Kundin den Namen des Geschäfts geben, sucht die Nummer mit seinem Mobiltelefon und reicht ihr den Hörer. Ja, das Portemonnaie ist gefunden worden. Ja, die Monatskarte ist drin.
„Ich möchte Sie einfach beglückwünschen zu diesem sehr kompetenten Mitarbeiter! Den sollten Sie hegen, pflegen und fördern in seiner weiteren Entwicklung.“
Norman Klein
Bremen
Zugbegleiter bei DB Fernverkehr Bremen
Einsender: Antje und Baldur Schön
Große Wohnung – großes Herz
Wegen schwerer Unwetter in Norddeutschland sind viele Züge ausgefallen. Im ICE 90 herrscht drangvolle Enge und große Gereiztheit. Außerdem hat der Zug Verspätung. Die Stimmung ändert sich jedoch, als Zugbegleiter Norman Klein einsteigt. Mit viel Kompentenz und Engagement besänftigt er die Gemüter. Mit einer Durchsage nimmt er den ganzen Zug für sich ein: „Wenn es in Hamburg keinen Anschluss mehr nach Neumünster gibt, nehme ich Sie alle mit in meine Wohnung. Ich habe eine große Wohnung.“
Mehr Herz geht nicht, meint die Einsenderin Antje Schön.
Ingo Schröder
Hamburg
Zugbegleiter bei DB Fernverkehr Hamburg
Einsender: Frank Mischkowski
Ein Original an Bord
Manche Einsender kennen ihren Lieblingsschaffner mit Namen, andere können sogar begründen, warum er ihnen so gut gefällt. Frank Mischkowski tut mehr: Sein ausführliches, liebevolles Porträt des Zugbegleiters Ingo Schröder hat das Zeug zum Drehbuch: Wir erleben hautnah mit, wie Schröder einen grimmigen Großraumwagen in einem verspäteten ICE für sich einnimmt und die Fahrgast-Herzen im Sturm erobert. Damit der spezifisch norddeutsche Humor dieses DB-Mannes sich voll entfalten kann, folgt hier die Einsendung des Bahnreisenden in voller Länge:
O-Ton über den Mann mit dem Brilli im Ohr
Es ist Freitag, 16:54 Uhr, wir verlassen Frankfurt und haben bereits als Auftakt 40 Minuten Verspätung. Ein ,Notarzteinsatz am Gleis' erfordert eine andere Streckenführung. Ein Haltepunkt kann daher nicht erreicht werden. Mit vielen Anschlüssen wird es schwierig. Die Stimmung ist gereizt und droht zu eskalieren, als die mobile Servicedame des Bordrestaurants verkündet, dass alle nichtalkoholischen Erfrischungsgetränke im gesamten Zug ausverkauft sind.
Er heißt I. Schröder, so steht es zumindest auf seinem metallenen Namensschild. Das Bahn-Logo ist schon fast nicht mehr lesbar, so abgenutzt ist es. Es ist auch nur noch schwerlich zu erkennen, dass er angeblich auch englisch spricht. Dass er aus Hamburg kommt, ist offensichtlich. "Moin, moin meine Damen und Herren", sagt er und schaut freundlich in den grimmigen Großraumwagen. "Personalwechsel, Ihre Fahrscheine bitte." Ein Entertainer mit Fahrkartenentwerter. Wie toll, denke ich - und sollte mich doch so irren.
Jeder Gast wird von I. Schröder freundlich begrüßt und höflich bedient. Die weiblichen Gäste werden stets mit "meine Dame" angesprochen, die Herren mit "werter Herr". Alle Fragen zu unserer Verspätung beantwortet er geduldig - und endet immer mit einem kleinen Spruch und einem Lächeln. Die Mienen hellen sich nach und nach auf. Hier wird jedem geholfen. Die Damen in der Vorderreihe bekommen einen anderen Anschlusszug, der Herr hinter mir wird sein Ziel auch heute noch erreichen. Erleichterung macht sich breit.
I. Schröder entwertet, erklärt, gibt Tipps und so unterhält der große schlanke Mann mit den kurzen Haaren und dem Brilli im Ohr 'seinen Zug. Das Publikum genießt die Auftritte und die Köpfe folgen ihm. Vom Verspätungsstress ist nichts mehr zu merken. Es ist alles gut, wir haben ja I. Schröder. Als er uns am Ende der Kontrolle des Großraumwagens gesteht, dass er ab Ingolstadt große Angst hätte, dass ihn die zugestiegenen Fahrgäste nicht mehr verstehen und unter den Reisenden augenzwinkernd nach potenziellen Dolmetschern sucht, ist die Stimmung auf dem Höhepunkt. Einen Gast mit BahnCard 100 gibt er die Hand und gratuliert zur ausgezeichneten Wahl seiner Fahrkarte. Der Wagen lacht unisono.
Zur Höchstform läuft I. Schröder auf, als zwei sehbehinderte Damen in Aschaffenburg zusteigen und einen Sitzplatz suchen. Sie stehen im Eingangsbereich des Waggons und wissen nicht weiter. Schröder greift ein. Unter großem Hallo des Publikums 'beschlagnahmt' er nach eigenem lauten Bekunden zwei freie Plätze, setzt kurzerhand zwei Reisende als ,Platzwart' ein und führt dann die Damen mit demselben herzlichen Humor zu ihren Sitzen, durch den ihn Wagen 39 bereits komplett ins Herz geschlossen hat.
Unnötig zu sagen, dass die Verspätung von 40 Minuten bei allen bereits vergessen war.
Als ich den ICE 723 in Nürnberg verlasse, treffe ich I. Schröder auf dem Bahnsteig. Ich bedanke mich bei ihm für die freundliche Betreuung und werde per Handschlag in den Feierabend verabschiedet. "Thank you for travelling with Deutsche Bahn" sagt er zum Abschied. Er kann es einfach nicht lassen. Wir lachen.
Es sind diese Menschen, die gesichtslosen Konzernen ein freundliches Antlitz geben. Die im Meer der Verspätungen, nervigen Durchsagen und Klimaanlagenausfälle für den nötigen Humor sorgen und gleichzeitig Herz zeigen. Wir brauchen mehr I. Schröders in diesem Land.
Und die Bahn braucht ihn.
Mustafa Esmer
Hessen
Anja Hoche
HESSEN
Heinz-Jürgen Homberger
Hessen
Andrea Schuster
Hessen
Mustafa Esmer
Hessen
Zugbegleiter bei DB Regio (Frankfurt am Main)
Einsender: Katharina Kassel
Nachtschicht in Mannheim
Katharina Kassel erreicht nach Mitternacht im Laufschritt den Darmstädter Bahnhof und springt in den letzten Regionalexpress nach Frankfurt am Main. Das denkt sie zumindest. Zunächst achtet sie nicht auf die Haltestellen, doch dann wird ihr klar, dass sie im Zug nach Mannheim sitzt. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an den Zugbegleiter Mustafa Esmer, der ihre schlimme Vorahnung bestätigt: In Mannheim fährt um die späte Stunde kein Zug mehr zurück. Sie muss bis fünf Uhr morgens auf den nächsten Anschluss nach Frankfurt am Main warten.
Doch statt einer angstvollen Nacht an einem fremden Bahnhof erlebt Katharina Kassel einen verantwortungsvollen Begleiter, der nicht von ihrer Seite weicht. „Herr Esmer war unglaublich nett, fürsorglich und hilfsbereit. Er leistete mir über die gesamte Wartezeit mitten in der Nacht am Mannheimer Bahnhof Gesellschaft und stand mir in meiner Verzweiflung beruhigend zur Seite.“
Kein Wunder, dass die Reisende in ihrem Helfer einen Eisenbahner mit Herz erkennt. „Er macht der Deutschen Bahn als Zugbegleiter alle Ehre. Ein herausragender Angestellter!“
Anja Hoche
HESSEN
Zugbegleiterin bei DB Fernverkehr Kassel
Einsender: Henning Dullnig
Irrfahrt eines 11-Jährigen
Der 11-jährige Robin aus Göttingen besucht das Internat in Braunschweig. Schon mehrfach hat er die Strecke in Begleitung mit dem Zug zurückgelegt. Auf seiner ersten Fahrt allein passiert ihm ein Malheur, und er verpasst den Ausstieg. Aufgeregt und aufgelöst ruft er seine Eltern an, die ihm sagen, er solle einen Zugbegleiter um Hilfe bitten. Robin stößt dann auch schnell auf die Zugbegleiterin Anja Hoche, die seine Sache resolut in die Hand nimmt: Sie organisiert einen Extra-Halt des ICE in Wolfsburg und sorgt für einen Zug, der Robin von dort aus nach Braunschweig bringt. Sie ruft im Internat an und schildert das Unglück. Später erkundigt sie sich, ob der Junge dort auch gut angekommen ist. „Wir sind der Mitarbeiterin sehr dankbar“, schreibt Robins Vater Henning Dullnig. „Der hier geleistete Service ist einmalig und anerkennenswert.“ Seit dem Vorfall fährt der Junge jedes Wochenende mit dem Zug und die Eltern sind beruhigt: „Seit dem Erlebnis ist unser Vertrauen in das Unternehmen DB und seine Mitarbeiter sehr hoch. DANKE.“
Heinz-Jürgen Homberger
Hessen
Zugbegleiter bei DB Fernverkehr Kassel
Einsender: Wolf-Diether Gensch
Butterstulle gegen die Enttäuschung
Die Urlaubsreise der Familie Gesch beginnt „unschön“: Das geplante Frühstück im Bordrestaurant fällt wegen Problemen des Speisewagens aus. Zugbegleiter Heinz-Jürgen Hoberger sieht die Enttäuschung seiner Fahrgäste und schreitet zur Tat: Er teilt sein eigens Frühstück mit den Reisenden.„Diese Stulle war einfach, aber sie hat uns außerordentlich gut geschmeckt“, schreibt der Einsender an seinen Eisenbahner mit Herz: „Großes Dankeschön an diesen Zugbegleiter.“
Andrea Schuster
Hessen
TGV-Zugbegleiterin (DB Fernverkehr Frankfurt am Main)
Einsender: Doris Meyer
Hilfe in TGV-Uniform
Doris Meyer startet von Wiesbaden, um in Frankfurt den TGV zu bekommen. Doch die Reisenden am Bahnsteig warten vergeblich auf den Zubringer-Zug. In ihrer Not fragt die Einsenderin eine ebenfalls wartende Frau, die sie an der Kleidung als DB Mitarbeiterin erkennt. Andrea Schuster muss ebenfalls den TGV kriegen, da sie dort als Zugbegleiterin eingesetzt ist. Als es immer später wird, schlägt Andrea Schuster vor, ihren in der Nähe geparkten Privatwagen nach Frankfurt zu nehmen. Doris Meyer solle mit ihr fahren. „Sie tat ihr Entgegenkommen als Selbstverständlichkeit ab. Das war es nicht“, schreibt die Einsenderin über ihre „Eisenbahnerin mit Herz“.
Heike Matschke
Mecklenburg-Vorpommern
Ruth Siebert
Mecklenburg-Vorpommern
Uwe Geertsema
Niedersachsen
Ralph Kleindienst
Niedersachsen
Heike Matschke
Mecklenburg-Vorpommern
Zugbegleiterin bei der ODEG (Wismar)
Einsender: Hartwig Köpcke
Herzinfarkt muss nicht sein
Hartwig Köpcke ist fast 70 und fährt regelmäßig mit der Bahn. Auf einer Fahrt vergisst er sein Portemonnaie im Zug, als er in Bahnhof Zoo aussteigt. Zutiefst niedergeschlagen erreicht ihn der Anruf der ODEG-Mitarbeiterin Heike Matschke. Sie hat die Börse gefunden und will sie ihm am Bahnhof Zoo gleich am selben Tag noch in die Hand drücken. Dass sie zuvor sehr freundlich, aber überaus gewissenhaft die Fahrkarten kontrolliert hat, vergisst Hartwig Köpcke auch nicht zu erwähnen: Eine Eisenbahnerin mit Herz durch und durch zeichnet sich für ihn dadurch aus, dass sie den Herzschlag des Kunden in Not wieder auf Normalität bringt.
Ruth Siebert
Mecklenburg-Vorpommern
Zugbegleiterin bei DB Fernverkehr (Stralsund)
Einsender: Heinz Rau
Voll auf Fahrrad
Sieben Freunde unternehmen jedes Jahr eine Radtour. Im Juni ist die gebuchte Rückfahrt allerdings durch das Hochwasser gefährdet. In Züssow wollen die sieben Radler in einen IC einsteigen, der sie ein gutes Stück weiterbringen würde. Der Zugchef schreit sie an, sie dürften ohne Reservierung auf keinen Fall mitfahren. Sie versuchen es trotzdem noch einmal vor dem leeren Fahrradabteil, wo sie Zugbegleiterin Ruth Siebert sehr freundlich empfängt. Und auch als in Berlin weitere Fahrradfahrer mit Reservierung zusteigen, ist Platz für alle. Die Fahrt endet trotz aller Fährnisse glücklich, was Heinz Rau und seine Freunde einer „Eisenbahnerin mit Herz“ zu verdanken haben: Manche haben eben den Bogen raus.
Uwe Geertsema
Niedersachsen
Zugbegleiter bei der NordWestBahn (Osnabrück)
Einsender: Günther Harbarth
Meister knapper Anschlüsse
Vier Reisende um die 70 mit Rädern und viel Gepäck warten am Bahnsteig auf ihren NWB-Zug. Ein ebenfalls auf diesen Zug wartender Zugbegleiter geht auf sie zu und berät sie, wie sie die Räder am besten verstauen, um beim nächsten Umsteigen den knappen Anschluss zu bekommen. „Noch nie haben wir einen so höflichen, hilfsbereiten und sachkundigen Bahnmitarbeiter erlebt“, schreibt Einsender Günther Harbarth.
Ralph Kleindienst
Niedersachsen
Zugbegleiter bei erixx
Einsender: Hubertus Schulze Wemhove
Heidenspaß im Heidesprinter
Auf ihrer Fahrt im Erixx nach Bremen erlebt Hubertus Schulze Wemhove einen außergewöhnlich freundlichen Zugbegleiter. Da der Einsender Besuch aus Indonesien hat, dem er die Stadt Bremen zeigen möchte, freut er sich über die schöne Reise doppelt: Erixx-Schaffner Ralph Kleindienst versorgt Kinder, Rentner und Touristen mit Gummibärchen und Mitreisende erzählen, dass er mit frechen Jugendlichen genauso gut fertig werde wie mit neugierigen Kindern. „Aufgrund der netten Stimmung verging die Fahrzeit im Zug wie im Flug. So macht Bahnfahren Freude, weil quirlige Kinder, coole Jugendliche und spontane Renterinnen und Fahrgäste mit und ohne Kopftuch menschliche, freundliche Begegnungen erfahren.“ Dieser Held der Arbeit hätte eine Anerkennung verdient, meit Hubertus Schulze Wemhove.
Gerard Versteeg
Niedersachsen
Heidi Witt
Niedersachsen
Marco Zinn
Niedersachsen
Peter Gitzen
Nordrhein-Westfalen
Gerard Versteeg
Niedersachsen
Triebfahrzeugführer bei Metronom (Uelzen)
Einsender: Andreas Kahlke / Thomas Lammering
Ein Könner im Führerhaus
Andreas Kahlke ist gehbehindert und fährt fast täglich die Strecke Uelzen – Langenhagen mit dem Metronom. Um seinen Anschlussbus zu kriegen, muss er schnell eine Treppe hochgehen. Das schafft er nur, wenn sein Wagen sehr nah an der Treppe hält, was manchmal klappt, manchmal nicht. Eines Tages lernt er den holländischen Metronom-Lokführer Herrn Versteeg kennen und schildert ihm das Problem. Seitdem gelingt es immer, wenn dieser Lokführer den Zug steuert, dass Anndreas Kahlkes Wagen 3 an der Treppe zum Halten kommt. Diese Freundlichkeit lässt es ihn verschmerzen, dass er trotzdem täglich mehr als drei Stunden unterwegs ist.
Der fliegende Holländer informiert
Eine achtköpfige Männertruppe mit einem Rollstuhlfahrer gerät zwischen Lüneburg und Gütersloh ins Verspätungsdickicht. Doch die Reise endet trotzdem erfreulich, als der Metronom-Lokführer Gerard Versteeg die Bühne betritt: „Dann sind wir umgestiegen in den Zug mit dem supernetten "fliegenden Holländer" als Zugführer. Der Holländer hat uns während der Zugfahrt sehr nett, kompetent und auf eine lustige Art informiert. Aller Frust der Verspätung war vergessen! Auch seine Hilfestellung für unseren Schwerbehinderten war herausragend“, schreibt Thomas Lammering. Dabei hat der Metronom-Mann kein leichtes Spiel, da er ohne Zugbegleiter unterwegs ist. „Obwohl der Zugführer allein war, ist er zur Hilfestellung beim Aus-und Einsteigen zu uns gelaufen. Von diesen Typen brauchen wir mehr.“
Heidi Witt
Niedersachsen
Zugbegleiterin bei Metronom (Uelzen)
Einsender: Wulf Gräntzdörffer
Moin Moin
Die sehr aufmerksame Zugbegleiterin Heidi Witt begrüßt ein Reisegruppe in fließendem Plattdeutsch. Die Erheiterung und Freude auch der anderen Reisenden im Metronom ist so groß, dass Wulf Gräntzdörffer nicht zögert, das Sprachtalent für den „Eisenbahner mit Herz“ vorzuschlagen.
Marco Zinn
Niedersachsen
Zugbegleiter bei DB Fernverkehr (Hannover)
Einsender: Wolfgang Badstübner
Intercity-Hopping mit Ansage
Die Reise im Intercity von Koblenz nach Hamburg geht glatt, aber Wolfgang Badstübner fallen bereits die charmanten Ansagen des Zugchefs Marco Zinn auf. Ab Bremen geht dann alles drunter und drüber: „Stellwerksprobleme“, heißt es, der Zug soll einen Ersatzfahrplan kriegen. Dann kommt die Anweisung, dass alle Fahrgäste aussteigen und in einen IC am gegenüberliegenden Gleis einsteigen sollen. In all dem Wirrwar behält Zugchef Zinn die Ruhe. „Man kann sich vielleicht die Aufregung der Fahrgäste vorstellen, zumal unklar blieb, wer diese Entscheidung gefällt hatte.“ Für den Einsender sah es so aus, dass Fahrgäste aus einem gut besetzten IC mit 10 Wagons in einen auch gut besetzten anderen IC umsteigen mussten. Die Folge: Reisende drängten sich auf allen Gängen. Die Zugchefin des jetzt doppelt belegten Intercity weigerte sich, die Reise mit dem überfüllten Zug fortzusetzen. Die Reisenden mussten also wieder in ihren Zug zurückkehren, berichtet Badstübner. Und wieder ist es Marco Zinn, der die irritierten Fahrgäste empfängt, beruhigt, informiert. Mit über einer Stunde Verspätung kommt der Zug doch noch an seinem Bestimmungsort an. Für den Einsender ist der Einsatz des Zugchefs jedoch eine große Leistung. „Ein großes Lob. Bei allem Unmut über die Umstände der Reise muss der Einsatz dieses Teams hervorgehoben werden.“
Peter Gitzen
Nordrhein-Westfalen
DB Fernverkehr Köln
Einsender: Betina Plettenberg / Reinhard Steiger / Karin Dollinger / Arthur Intelmann
Nächster Stopp Flughafen
Bettina Plettenberg muss einen Flug in Düsseldorf Flughafen erreichen. Der Intercity hat Verspätung. Zugchef Peter Gitzen organisiert einen außerplanmäßigen Halt des Zuges in Düsseldorf Flughafen. Viele begeisterte Reisende erreichen ihren Flug in vorletzter Minute. „Peter Gitzen macht seinem Ruf als Eisenbahner mit Herz 2012 alle Ehre“, findet die Einsenderin.
Faxen im fahrenden Zug
Reinhard Steiger und seine Frau sind auf dem Weg nach Frankfurt am Main Flughafen. Entsetzt bemerken sie, dass sie Geldbörse, Tickets, einfach alle Reisenunterlagen verloren haben. ICE-Zugbegleiter Peter Gitzen hilft: er organisiert eine Faxnummer, um ein Doppel des Flugscheins aus dem Reisebüro anzufordern. In der Kürze der Zeit gelingt die Aktion. Die Reisenden sind erleichtert: „Ein großes Lob für solche Kundenfreundlichkeit“, schreibt Reinhard Steiger.
Unterwegs mit dem Goldjungen
Peter Gitzen erobert die Herzen einer Gruppe von vier Frauen im Sturm: Vom „charmantesten aller Zugbegleiter“ kriegen sie am Schluss noch ein Stück Schokolade mit auf den Weg und sind der Meinung: „Das ist der Goldmedaillengewinner.“ Was sie nicht wissen: Peter Gitzen hat schon 2012 das höchste Kundenlob gewonnen: er ist und bleibt der Goldjunge.
Der kann alles. Gleichzeitig.
Verspätungsfahrt im Intercity: Wagen fehlen, der Zug ist überfüllt. Peter Gitzen und sein Team laufen zu Hochform auf. Der Einsender – Experte für klassische Musik – fühlt sich an den Barbier von Sevilla erinnert: Figaro su, figaro giu, Figaro la, figaro qua. „So ist Gitzen. Er kann alles. Gleichzeitig. Mit Freude an der Arbeit. Egal wie dicke es mit Verspätungen und Pannen kommt.“ Arthur Intelmann verabschiedet sich mit Handschlag: Gitzens Auftritt könnte bestes Material für ein spannendes Orginal-Hörspiel abgeben.
Martin Kowalski
Nordrhein-Westfalen
Volker Rubach
Nordrhein-Westfalen
Diana Schmidt
Nordrhein-Westfalen
Lydia Glienke
Sachsen
Martin Kowalski
Nordrhein-Westfalen
Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn Köln
Einsender: Dunja Coker / Heike Brings / Doris Füchtener / Hella Deckert / Gabi Wegeler / Sandra Knapp
Entertainer mit vielen Fans
Dunja Coker fährt in der völlig überfüllten S 12 nach Köln, doch der Tag ist gerettet, als sie merkt, dass Martin Kowalski die Ansagen macht: ihr Lieblingslokführer ist ihr schon öfter durch seine aufmunternden Worte aufgefallen. Auch Doris Früchtener und Heike Brings gehören zum S 12-Fanclub dieses „hochmotivierten“ Lokführers, der mit seinen Ansagen einen miesen in einen schönen Tag verwandeln kann. Hella Deckert, Touristin aus Wiesbaden, erlebt Martin Kowalski als kundigen Fachmann für die Sehenswürdigkeiten der Gegend. Dass er den Reisenden das erste Klasse-Abteil aufmacht, weil es im Zug sehr eng ist, kann die Einsenderin kaum glauben. „In Wiesbaden sind wir froh, wenn uns der Busfahrer überhaupt antwortet.“ Gabi Wegeler schwärmt von dem Trompetenständchen, das Kowalski seinen Fahrgästen manchmal hält, was ihm schon Erwähnungen im Kölner Express und beim WDR eingebracht hat. Sandra Knapp hat Kowalski schon im Vorjahr nominiert und schwört auf seine charmanten Durchsagen, deren Pointen sich niemals wiederholen.
Volker Rubach
Nordrhein-Westfalen
Zugbegleiter bei Abellio (Hagen)
Einsender: Nils Kappel
Unverbittert und erfrischend freundlich
Nils Kappel fährt öfter mit der Bahn und kann seine Erfahrungen vergleichen. Der Abellio-Zugbegleiter Volker Rubach findet besondere Gnade vor seinen Augen: „Volker Rubach legte bei der Fahrausweisprüfung eine erfrischende Freundlichkeit an den Tag. Er wünschte jedem einzelnen Fahrgast einen schönen Abend, eine gute Heimfahrt und war zu Smalltalk aufgelegt. Ein zum Verzehr bereites Brötchen bedachte er mit "das sieht aber zum Anbeißen aus". Mit seiner guten Laune hat er mir die späte Heimfahrt von der Uni auf jeden Fall deutlich erträglicher gemacht. Als sich der Zug gegen Fahrtende leerte, unterhielt er sich angeregt mit mehreren Fahrgästen. Für mich - vor allem im Vergleich zu vielen verbitterten Kollegen bei der DB - ein absoluter Gewinn für die Fahrgäste! So sollten viel mehr Schaffner unterwegs sein!“ Kein Zweifel: Hier ist ein Eisenbahner mit Herz auf dem Zug.
Diana Schmidt
Nordrhein-Westfalen
Mitarbeiterin bei DB Station & Service Bochum
Einsender: Harry Baus
Wer hebt mich aus dem Zug?
Harry Baus ist Rollstuhlfahrer und als solcher beim Reisen Kummer gewöhnt. Rühmliche Ausnahme ist der Mobilitätsservice im Bochumer Hauptbahnhof. Wann immer Harry Baus ein Problem hat, das Team um Diana Schmidt steht ihm zur Seite. Sogar wenn sein Zug nach 22 Uhr ankommt, ist ein Bahnhofs-Mitarbeiter zur Stelle und hebt ihn aus dem Zug.
Wenn ein Aufzug kaputt ist, kriegt er einen Anruf, damit er sich vorbereiten kann. „Das ist alles nicht selbstverständlich“, schreibt der Einsender. „Diana Schmidt als Teamchefin ist dafür verantwortlich, dass ich das Reisen mit der Bahn genießen kann.“
Lydia Glienke
Sachsen
Zugbegleiterin bei der ODEG (Lausitz, Görlitz)
Einsender: Nadine Weiß
Ungestresst und besonders sympathisch
Nadine Weiß fährt täglich mit der ODEG und findet die Zugbegleiterin Lydia Glienke besonders sympathisch. Selten treffe der Fahrgast auf solch eine ungestresste Mitarbeiterin. Obwohl der Zug zwischen Zittau und Görlitz oft übervoll ist, behält Lydia Glienke immer einen kühlen Kopf. Eine echte Eisenbahnerin mit Herz, schreibt die Pendlerin über ihre Lieblingszugbegleiterin.
Hinrich König
Sachsen-Anhalt
Lazare Tomdio
Schleswig-Holstein
Ramona Beutler
Thüringen
Edelgard Hagans
Thüringen
Hinrich König
Sachsen-Anhalt
Zugbegleiter beim HEX in Halberstadt
Einsender: Ronny Vogeler / Dieter Vogeler / Jan Knospe / Jürgen Frerks
Fahrgastchampion im Harz
Hinrich König ist beliebt bei den Fahrgästen, schreibt Ronny Vogeler, der den Mann auch im Vorjahr schon nominiert hat. „Er ist ein eingefleischter Eisenbahner, also quasi mit Herz.“ Dieter Vogeler ergänzt: „Er hat immer ein offenes Ohr und einen flotten Spruch auf den Lippen. Selbst bei Fragen zu Dampfloks und Nostalgiefahrten kann er sofort sagen, wo welcher Zug unterwegs ist.“
Jan Knospe schreibt: „Ein besonders einfühlsamer und feinfühliger Zugbegleiter. Er ist bei den meisten Fahrgästen sehr beliebt.“ Das kann Jürgen Frerks nur bestätigen: „Eisenbahner mit Herz durch und durch. Kann alle Fragen beantworten. Mit Witz und Charme unterwegs.“
Lazare Tomdio
Schleswig-Holstein
Zugbegleiter bei der NOB
Einsender: Michael Bauch
Kontinente im Blick
Der Einsender ist selber Zugbegleiter bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und schlägt seinen Kollegen Lazare Tomdio vor, der ebenfalls als Zugbegleiter in Husum arbeitet. Tomdio ist Kameruner und kümmert sich nach dem Dienst und in seiner Freizeit mit viel Leidenschaft darum, Menschen in seinem Heimatland mit Trinkwasser zu versorgen. Er reist dorthin, organisiert Stiftungen und Öffentlichkeit. So hilfsbereit, wie er im fernen Afrika agiert, so freundlich und engagiert behandelt er auch seine Kunden im Dienst.
„Ganz klar ein Eisenbahner mit Herz“, schreibt NOB-Mann Michael Bauch. Wer, wenn nicht der Kollege, kann das beurteilen?
Ramona Beutler
Thüringen
Mitarbeiterin im Reisezentrum Erfurt Hauptbahnhof
Einsender: Norbert Kämmerer
Straferlass und Trost nach Diebstahl
Norbert Kämmerer hat seit 10 Jahren kein Auto mehr und fährt deshalb mit dem Zug. Meist ist er zufrieden mit den Leistungen der Deutschen Bahn. Doch im September 2013 ist er richtiggehend begeistert, obwohl die Reise für ihn und seine Frau mit einem Unglück beginnt. In der Straßenbahn zum Bahnhof wird der Familie ein Koffer gestohlen, der Dinge im Wert von mehr als tausend Euro enthält. Nachforschungen sind nötig, so dass er die Zugbindung zur Fahrkarte nicht einhalten kann. Bei der DB Info sagt man dem geschockten Reisenden: „Das wird richtig teuer. Neue Fahrkarte und 15 Euro Strafe sind fällig.“ Der Koffer bleibt verschollen und sehr niedergeschlagen betritt das Ehepaar Kämmerer das Reisezentrum des Erfurter Hauptbahnhofs. Dort bedient sie Ramona Beutler. Als sie von dem Missgeschick erfährt, hebt sie sofort die Zugbindung auf, erlässt die Strafe und „zeigt mit herzlichen Worten, dass sie zu den Eisenbahnern mit Herz gehört. Wir waren total überrascht und begeistert“, schreibt der Einsender.
Edelgard Hagans
Thüringen
Mitarbeiterin im Reisezentrum Erfurt Hauptbahnhof
Einsender: Matthias Hinkel
Charme besiegt den Abschiedsschmerz
Matthias Hinkel ist Bahnvielfahrer und macht meist erfreuliche Erfahrungen mit dem Personal. Als er im Oktober eine neue Bahncard kaufen muss, übertrifft die charmante Beratung im Reisenzentrum Erfurt jedoch das übliche hohe Niveau. Sogar den Schmerz, sich von seiner Freundin trennen zu müssen, vergisst der Einsender bei dem Beratungsgespräch mit Edelgard Hagans. Das muss eine „Eisenbahnerin mit Herz“ sein.
Marvin Ereme
international
Lisa Ströberl
international
Marvin Ereme
international
Zugbegleiter bei DB Fernverkehr Basel
Einsender: Reinhold Scheiffele
Sieben Stunden bis zur Evakuierung
Nach einem Unfall des ICE bei Bibilis dauert es mehr als sieben Stunden, bis die Fahrgäste evakuiert werden können. Die spannungsreichen Stunden mit den Zugbegleitern Lisa Ströberl und Marvin Ereme hat Einsender Reinhold Scheiffele trotzdem in allerbester Erinnerung: „Die Art und Weise, wie die Zugbegleiter mit diesem Unfall umgingen und die lange Zeit bis zur Evakuierung begleitet haben ist beispielhaft und muss besonders hervorgehoben werden. Schnelle und klare Kommunikation über den Wissenstand des Unfalls. Handlungsanweisungen für die Passagiere. Auskunft über die Sachlage: Was passiert gerade und was ist geplant. Sowie eine sehr sympathische, persönliche Ansprache haben dazu beigetragen, die Situation zumindest in unseren Wagen deutlich zu entspannen“, schreibt Reinhold Scheiffele auch im Namen von fünf Mitreisenden. Zwei echte Eisenbahner mit Herz.
Lisa Ströberl
international
Zugbegleiterin bei DB Fernverkehr Basel
Einsender: Reinhold Scheiffele
Sieben Stunden bis zur Evakuierung
Nach einem Unfall des ICE bei Bibilis dauert es mehr als sieben Stunden, bis die Fahrgäste evakuiert werden können. Die spannungsreichen Stunden mit den Zugbegleitern Lisa Ströberl und Marvin Ereme hat Einsender Reinhold Scheiffele trotzdem in allerbester Erinnerung: „Die Art und Weise, wie die Zugbegleiter mit diesem Unfall umgingen und die lange Zeit bis zur Evakuierung begleitet haben ist beispielhaft und muss besonders hervorgehoben werden. Schnelle und klare Kommunikation über den Wissenstand des Unfalls. Handlungsanweisungen für die Passagiere. Auskunft über die Sachlage: Was passiert gerade und was ist geplant. Sowie eine sehr sympathische, persönliche Ansprache haben dazu beigetragen, die Situation zumindest in unseren Wagen deutlich zu entspannen“, schreibt Reinhold Scheiffele auch im Namen von fünf Mitreisenden. Zwei echte Eisenbahner mit Herz.